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Sonntag, 16. Oktober 2011

Das neue Militärhistorische Museum Dresden

Letzten Freitag wurde es endlich wieder eröffnet - das Militärhistorische Museum in Dresden. Seit 2004 wurde es nach den Plänen von Daniel Libeskind umgebaut und nun ragt ein riesiger Keil aus den historischen Mauern.
Schon als Kind war ich regelmäßig im Armeemuseum - einfach aus dem Grund, weil meine Mama in der Fachbibliothke da arbeitete (und auch heute noch arbeitet). Die Ausstellung damals kannte ich richtig gut, bin ich doch oft durchs Museum geflitzt. Umso gespannter war ich natürlich darauf, was draus geworden ist.
Die Umbauten haben mein Papa und ich regelmäßig verfolgt und schnell war uns klar, dass der Keil schrecklich aussieht. Aber die Allgemeinheit wird ja nicht gefragt.
Nach also 7 Jahren Umbauzeit und grandiosen 62,4 Mio. Euro Baukosten ist es endlich fertig. Mit über 10.000 Exponaten ist es auch bedeutend größer, als es jemals war.










Also war ich gleich am Samstag da. Der erste Tag für die Allgemeinheit. Den Andrang fand ich schon nicht schlecht, aber es gibt eben viele, die ewig nicht mehr da waren und sich jetzt neu orientieren müssen (okay, und die es noch ausnutzen wollen, dass es noch keine Eintrittspreise gibt).
Aber Orientierung ist ein gutes Stichwort, denn die verliert man doch mal schnell. Die alte Aufteilung im Gebäude ist durch den Keil dahin, so dass ich mich ganz neu orientieren musste. Wir habeb mit der Chronologie Militärgeschichte 1300-1914 angefangen. Die Chronologien (es gibt noch 1924-1945 und 1945 bis heute) sind in den alten Teilen des Gebäude untergebracht. Es gibt bedeutend mehr Exponate als früher, was mir wirklich gut gefällt, dafür die Stellung der Vitrinen weniger. Es ist ziemlich verwinkelt und spätestens bei 1914-1945 hab ich das Gefühl nicht alles gesehen zu haben, weil ich einmal abgebogen bin und nicht noch mal zurück wollte. Das ist auch für das Aufsichtspersonla viel schwieriger. Dafür gibt es aber weniger freistehende Exponate als früher. Die großen Exponate sind auch weniger geworden und teilweise noch nicht beschriftet (wenn ich die "Faule Magd" (eine alte Kanone) nicht von früher kennen würde, hätte ich das nicht gewusst, das gleiche gilt für den Brandtaucher). Panzer und ähnliches sind jetzt auf dem Freigelände - also draußen zu bewundern (ehrlich das haben wir gestern gar nicht geschafft).
Im Keil selbst sind dann der Themenparcours und die Sonderausstellungen. Die schrägen Wände machen einen allerdings ganz wuschig. Ich hatte so nach drei Stunden das erst mal das Gefühl überfordert zu sein von allen Exponaten und den Wänden.
Interessant sind die Ausstellungen "Spiel und Krieg", "Tiere im Krieg" und die "Formation der Körper". Gleich danach kommen "Mode und Krieg" und "Musik im Krieg". Hier wird man anders als in den Chronologien nciht Exponaten erschlagen, und es ist viel übersichtlicher, weil einfach viel weniger da ist und es auch nicht so verwinkelt ist (trotzdem sind die Chronologien nicht schlecht).
Technik und Zerstörung und Leiden waren jetzt nicht so meins und so wirklich alles funktioniert auch noch nicht. So sollte der Besucher selbst erleben, wie es im Krieg roch - aber das funktionierte nicht. Und auch einige interaktive Exponate und Videos waren noch nicht einwandfrei.
Ansonsten kann ich aber doch einen Besuch empfehlen. Aber bringt viel Zeit mit - oder mehrere Tage. Nach kanpp 4 1/2 Stunden war ich echt fertig. Aber einen Gang in die Keilspitze hab ich mir dann doch noch gegönnt. Die Aussicht ist klasse, aber leider von der Konstruktion etwas gestört.
Bis Ende des Jahres ist der Eintritt auch noch frei - also es lohnt sich wirklich.





3 Kommentare:

  1. eine Kanone, die "faule Magd" heisst lässt eine Menge Phantasie zu*g*
    ein schöner Einblick ins Museum!;-)

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  2. Sieht wirklich seltsam aus, ich bin morgen in dresden, malsehen, vielleicht schaffe ich es ja und kann mal schauen

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  3. Danke für den ausführlichen Bericht... jetzt hab ich auch Lust das neue "Armeemuseum" zu besuchen...

    LG
    Judy

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